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Worte und Bilder zur Heilung deines Herzens

Was wäre, wenn du alles vergessen würdest?

4 Kommentare

Heute habe ich eine kleine Übung für dich, um zu erfahren, wie es ist, ohne Wertung durchs Leben zu gehen! Warum ist das wichtig?

Wir haben in unserem Leben (leider) gelernt, alles und jedem eine  Wertung zu geben. Das geschieht ganz automatisch und es ist uns gar nicht bewusst, weil es sich völlig automatisiert hat. Was ist so schlecht daran, willst du vielleicht wissen? Nun ja, erst mit einer Wertung, indem du etwas als gut oder schlecht klassifizierst, entsteht in dir gute oder schlechte Stimmung. Das heißt je nachdem wie du etwas bewertest, geht es dir gut oder schlecht. Hörst du auf zu werten, befreist du dich aus diesem Kreislauf und du hast die Chance selbst zu entscheiden, wie es dir geht.

Und so geht die Übung:
Stell dir bitte vor, du wachst in der Früh auf und du hast alles vergessen, was du jemals gelernt hast. All deine Erfahrungen in Bezug auf deine Mitmenschen, Beziehungen zu ihnen, das Leben, das Wetter, deine Arbeit sind einfach nicht mehr vorhanden. Du musst dir ja nicht gleich einen schlimmen Unfall vorstellen, der dazu geführt hat. Stell dir vor, du hast die Möglichkeit, diese Erinnerungen und Erfahrungen einfach abzuschalten, für einen bestimmten Zeitraum. Und dann gehe durch deine Welt und versuche die Erfahrung zu machen, die du als Baby schon gemacht hast, als du begonnen hast die Welt zu entdecken.
Geh auf deinen Partner oder deine Kinder zu und betrachte sie mit den Augen eines kleinen Kindes. Beobachte wie sie aussehen und wie sie sich verhalten. Entdecke sie ganz neu und misch dich nicht ein. Lass es sein, darüber zu urteilen, ob du das gerade gut findest, was sie tun oder nicht. Einfach nur beobachten.
Betrachte auch die Dinge in deinem zu Hause ohne sie zu bewerten. So als wärst du ein kleines Kind, das auf Entdeckungstour geht. Du kannst dich nicht mehr daran erinnern, wie sich die Dinge anfühlen. Nimm die Glasvase in die Hand und spüre einfach nur wie sie sich anfühlt. Spüre die kalte und glatte Oberfläche. Nicht mehr und nicht weniger.
Sieh beim Fenster raus oder geh vor die Tür. Was spürst du, was riechst du? Fühlst du die Kälte der Luft oder die Wärme der Sonne? Riechst du die blühenden Büsche oder die Abgase eines vorbeifahrenden Autos? Nimm alles wahr, was du hörst, riechst, fühlst. Was möchtest du jetzt tun? In die Lacke springen und das laute Platschen hören? Die Arme ausbreiten und die Sonne genießen? Die Augen schließen und den Vögeln beim Zwitschern zuhören? Tue es! Denn du hast ja vergessen, dass deine Mutter gesagt hat, dass Regenwetter grauenhaft ist. Oder dein Vater, der gesagt hat, du sollst dich beeilen, es ist keine Zeit zum Trödeln. Du hast alles einfach vergessen. Vielleicht machst du ja diese Erfahrung heute überhaupt erst zum ersten Mal, weil es deine Eltern gar nie zugelassen haben. Mach eine ganz neue Erfahrung, ohne diese Stimme im Hintergrund. Erinnere dich, du hast sie einfach ausgeschalten.
Als nächstes mach deine Arbeit (das solltest du vielleicht nicht vergessen 😉 ), aber versuche herauszufinden, wie du dich dabei fühlst. Spüre einfach nur, wie es sich anfühlt deine Arbeit zu erledigen. Wie fühlt es sich an, den Abwasch zu erledigen. Wie sitzt es sich auf deinem Bürostuhl, welche Geräusche nimmst du wahr. Erledige deine Arbeit in vollem Bewusstsein was du gerade tust, anstatt dich damit zu beschäftigen, ob du das was du tust gerne tust oder nicht, so wie du es vielleicht früher getan hast. Nimm jede Bewertung zu dir zurück, auch wenn sie positiv war. Tue es einfach mit deiner vollen Aufmerksamkeit. Als hättest du es noch nie vorher getan. Sei ganz im Hier und Jetzt!
Vielleicht magst du auch hinausgehen und fremde Menschen betrachten. Die, wo du vielleicht normalerweise gar nicht so genau hinschauen magst. Menschen, die eine andere Hautfarbe haben, oder bettelnd am Straßenrand sitzen. Schaue einfach nur hin, wie ein kleines Kind, das keine Scheu hat und vor allem keine Vorurteile. Was kannst du sehen und was fühlst du in dir, wenn du das betrachtest. Gib dem ganzen keine Wertung, nimm es einfach nur wahr. Das was du fühlst, hat immer mit dir selbst zu tun, nicht mit deinem Gegenüber. Lass dich darauf ein und entdecke es!

Je länger und öfter du das tust, umso klarer wird dir werden, wie oft du in deinem Leben wertest und was das mit dir macht. Und auch mit den Menschen in deiner Umgebung. Je nachdem was du als Kind erfahren hast, fällt deine Wertung aus. Es hat also gar nichts mit deinem heutigen Ich zu tun und du machst das nicht einmal bewusst. Es ist einfach über viele Jahre hindurch antrainiert, immer wieder wiederholt, so lange, bis es sich verselbstständigt hat. Und plötzlich fühlst du dich schlecht oder auch gut, und du hast keine Ahnung wieso. Du läufst durchs Leben und bist dir nicht bewusst, was du tust. Wirst du dir dessen bewusst, darf Klarheit in dein Leben kommen. Wer klar ist, der hat sein Leben und seine Entscheidungen in der Hand und ist keine Marionette seiner Programmierungen. Und dieser Zustand ist absolut erstrebenswert. Das kann ich dir aus vollem Herzen aus eigener „Erfahrung“ bestätigen. Lass dich ein auf einen Weg in deine Selbstbestimmung!

Ich wünsche dir bei dieser Übung viel Spaß und viele Erkenntnisse und würde mich freuen, wenn du mir in einem Kommentar davon berichtest!

Herzlichst

Petra Soreia

Autor: Die Mentaltrainerin Petra Honies

Ich bin seit vielen Jahren als Mental - und Bewusstseinstrainerin und spirituelle Beraterin tätig und lebe meine Aufgabe den Menschen zu helfen ihre Herzen zu öffnen und damit ihr Leben glücklich und zufrieden genießen zu können. Daneben zeichne und male ich seit meiner Kindheit. In den letzten Jahren dringt meine immer größer werdende Spiritualität auch in diesen Bereich vor und meine Bilder entwickeln auf den Betrachter eine spirituell heilende Wirkung. Wenn du gerne mehr über meine Tätigkeit als "Die Mentaltrainerin" erfahren möchtest, lade ich dich ein meine Website www.diementaltrainerin.at zu besuchen.

4 Kommentare zu “Was wäre, wenn du alles vergessen würdest?

  1. Durch meine Lebens-Situation wäre es für mich angenehmer, solche Texte einfach nur zu hören und nicht selbst zu lesen. Denn dann habe ich die Möglichkeit, mich in das Gesprochene auch mal sinnlich reinzulegen, falls mir der Text auch anspricht. Da ich sicher nicht die einzige bin, die sich schwer tut, wäre es ganz toll, auf solche Menschen mit Handicapt. Denn gerade mit solchen Themen ist uns sehr geholfen. Ich DANKE IHNEN für Ihr Verständnis und Ihre Rücksichtnahme. Ihre Aloisia Mihelic

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  2. Liebste Petra,

    Du sprichst am Ende von dem heutigen Ich. Im Gegensatz dazu beeinflusst mich, was ich als Kind erfahren habe, meine Wertung. (Das Thema Wertung taucht in Deinen Blogs ja immer wieder auf). Das habe dann wenig mit meinem heutigen Ich zu tun.

    Hmm, bis jetzt habe ich gelernt, dass Persönlichkeit situationsübergreifende Denk, Erlebnis und Verhaltensmuster sind. Und, jetzt kommt es, dass die Persönlichkeit zu 50% von den Genen und weiteren 20% prä- und postnataler Traumata und Hirnentwicklung bestimmt wird. Ich glaube weiterhin, dass die Persönlichkeit meine Wertungen massiv beeinflusst. Also habe ich schon ohne Kindheit und der individuellen Lerngeschichte einen großen Block, der mich beeinflusst. Die Gene und pränatale Traumata kann ich aber nicht ablegen und mich frei davon machen. Die sind einfach da.
    Diesen Grundgedanken der „vererbten“ Persönlichkeit findet man ja auch in der Idee Samsara des Kreislaufs der Wiedergeburten wieder. Auch hier schwingt mit, dass mein „Jetzt“ ein „Vorleben“ hat.

    Obwohl ich nun davon ausgehe, dass wir einen großen Teil gar nicht mehr beeinflussen können, bin ich bei Dir, dass man sich immer wieder hinterfragen muss. Stimmen meine Glaubenssätze noch oder muss ich diese anpassen. Dazu gehört auch, dass ich mich reflektiere, warum ich so werte wie ich werte und ob meine Wertungen richtig sind.
    Aber ich denke auch, dass mir meine Lernerfahrungen helfen, das Leben in seiner ganzen Komplexität überhaupt zu meistern. Ich bekomme nicht mehr wie die Babys die Zeit, alles noch einmal neu zu lernen. Und ich will vielleicht auch gar nicht alles neu lernen.
    Und jetzt bin ich in einem Dilemma zwischen Dankbarkeit für meine Erfahrenheit und Eingeschlossenheit wegen einer fehlenden Offenheit. Aber immerhin bin ich mir dieses Dilemmas bewusst, auch wenn ich keine Lösung dafür habe.

    Viele Grüße
    Sven-Ulfert

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  3. Lieber Sven-Ulfert,
    danke für deinen Kommentar.
    „Es hat also gar nichts mit deinem heutigen Ich zu tun“: Damit war gemeint, dass du die Wertung, die du vornimmst, so lange sie unbewusst ist, nicht als Erwachsene Person triffst. Sie geschieht völlig automatisch und dies ist ja auch bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, wie du ja auch bemerkt hast. Das hilft uns, Entscheidungen, wo es um unsere Sicherheit geht, zB so schnell treffen zu können, dass wir nicht in Gefahr kommen. Und viele dieser „Bewertungen“ haben wir in der Kindheit erlernt, klarerweise ohne sie zu hinterfragen und vollkommen automatisch übernommen. Dies ist natürlich nicht relevant, wenn diese Bewertungen hilfreich sind, jedoch aber dann, wenn sie ständig schlechte Gefühle vermitteln.
    Beispiel: Deine Eltern sind der Meinung, dass man nur dann einen Wert als Mensch hat, wenn man hart und fleißig arbeitet. Ausruhen und auf der faulen Haut liegen, wird als sehr negativ bewertet. Du übernimmst als Kind, ohne es zu ahnen, diese Bewertung und immer, wenn du dich ausruhen möchtest, dann kommt in dir ein Schuldgefühl hoch. Und genau so, wie du es geschrieben hast, hilft es da, diese Bewertungen bewusst zu machen und daran zu arbeiten, sie sein lassen zu können. So lange es mir nicht bewusst ist, habe ich aber keine Chance, daran etwas zu ändern.
    Die obige Übung kann helfen, sich dessen bewusst zu werden und vieles zu hinterfragen.
    Was die Gene und pränatale Traumata betrifft, kann ich dir nicht zustimmen. Wir sind mit Hilfe von Rückführungstechniken sehr wohl in der Lage, auch pränatale Traumata aufzulösen und müssen diese nicht als gegeben hinnehmen. Und Bruce Lipton ist einer jener Forscher, die sehr interessante Bücher zum Thema „Wie prägt der Geist die Gene“ verfasst hat.
    Dein Dilemma wäre relativ einfach zu lösen: Die Dankbarkeit darf weiterhin da sein, wenn du nicht ausschließt, dass du auch heute noch „neue“ Erfahrungen machen kannst. Außer in dir ist eine Bewertung, dass neue Erfahrungen möglicherweise gefährlich oder verwirrend sein könnten, weil hier unbekanntes Terrain lauert. Dann wird es schwierig 😉
    Alles Liebe
    Petra

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