So viele Worte, die nicht gesagt sind, so viele Worte, die nicht geschrieben sind. Sie finden (noch) keinen Weg nach außen und gleichzeitig stellt sich die Frage nach einer Notwendigkeit.
Geschieht doch alles, was geschehen muss, ganz ohne Worte. Es fließt immer, was auch immer fließen muss, manchmal nicht in die Richtung, die wir uns wünschen, die wir erwarten, aber es fließt. Stoppen wir den Fluss, so sind wir es, die das tun. Nichts und niemand im Außen tut dies für uns.
Erheben wir uns aus der Abhängigkeit des Opfers und lassen geschehen, was geschehen soll, was schon immer vorgesehen war, dass es geschieht, so werden wir leicht frei und unabhängig.
Sind die Worte doch nur dazu da, um unseren Verstand zu beschäftigen, während die Energie wirkt und uns glauben lässt , wir hätten etwas damit zu tun. Lassen wir los, von dem Gedanken, dass sich die ganze Welt auf uns bezieht, so geschieht wahrhaftig Unglaubliches.
Nicht die Worte sind es, die unser Leben verändern, wir tun dies in unserem Innersten ohne unser bewusstes zutun. Es lässt sich nicht verhindern und auch nicht beschleunigen. Ist der Kanal erst einmal geöffnet, lässt er sich nicht mehr schließen, auch wenn wir es noch so sehr wollen. Tun wir es dennoch, wird es verrückt, in uns, weil wir keinen Weg nach Außen mehr finden. Wir sind in unserer eigenen Kleinheit gefangen, wagen uns nicht mehr heraus, aus Angst alles zu verlieren.
Alles ist das, was wir bisher kannten, alle Beziehungen, alle Sicherheiten, alles Vertraute. All dies müssen wir los lassen, hinter uns lassen, damit sich die neuen Welten öffnen können. Welten von denen die anderen nichts wissen, weil es unsere eigenen sind, und dennoch die, die alle kennen. Die Angst wird größer, stärker, übermächtiger, wenn wir uns dem hingeben. Und nur indem wir diese Angst durchleben, durchfühlen, durchschreiten wird sich die andere Seite zeigen. Als würdest du durch einen tiefen Fluss schreiten, und das Wasser steht dir bis zum Hals, und du hast keine Ahnung wie tief er noch wird. Tauch unter!
Und dennoch können Worte nichts ausmachen, das Wort an sich hat keine Macht. Das was Macht hat, ist das, was hinter dem Wort schwingt. Die ganze Energie des Sprechers oder Schreibers. Deshalb wirken manche Worte mehr und andere weniger.
Wie wirken deine Worte? Was machen sie aus? Bei wem kommen sie an? Kommen sie an? Oder ist es einfach nur die Energie, die der andere spürt. Worte können nicht verstanden werden, sie können nur erfühlt werden, damit sie wirken können.
So hätte ich jetzt schweigen können, dir ein leeres Blatt zeigen. Doch hättest du dir dann die Zeit genommen? Das ist das Paradoxe.
Wir sind darauf konditioniert den Worten zu lauschen, während wir nicht bemerken, was sie mit uns tun. Sind darauf fixiert, unsere Zeit damit zu vertreiben, Worte zu lesen oder zu hören. Das wäre gar nicht notwendig. Und dennoch tut es gut, den Verstand zu beschäftigen, während DAS wirkt.
Erst wenn du keine Worte mehr brauchst, weißt du wovon ich spreche oder schreibe. Dann können wir schweigen, alle gemeinsam. Es wird unendlich ruhig sein, und dennoch wird so viel verstanden werden, wie noch niemals zuvor.
Herzensgrüße
Petra